Aufsteiger Darmstadt 98 ist mit dem ersten Auswärtssieg der Saison endgültig in der Fußball-Bundesliga angekommen. Die Lilien setzten sich überraschend mit 2:1 (0:0) beim erschreckend schwachen FC Augsburg durch und fügten den Schwaben die erste Heimniederlage seit Mitte Mai zu. Damit überflügelten die Hessen ihren Gegner auch in der Tabelle, FCA-Trainer Enrico Maaßen droht eine unruhige Länderspielpause.
Ein Traumtor vom Tim Skarke (52.) per Volleyschuss und Tobias Kempe mit einem verwandelten Foulelfmeter (70.) bescherten den 98ern den ersten Auswärtssieg im Oberhaus seit April 2017 (2:1 beim Hamburger SV). Vor dem 0:2 vertändelte der eingewechselte Arne Maier den Ball und traf dann Fabian Nürnberger am Fuß. Es war einer von vielen unerklärlichen Augsburger Fehlern, die Maaßen-Elf spielte zu ausrechenbar und ideenlos. Ermedin Demirovic (86.) traf nur noch zum Anschlusstor.
Beide Mannschaften musste für die Partie kurzfristig umplanen. Augsburg fehlte Ruben Vargas mit Problemen an den Adduktoren, für ihn spielte Dion Beljo. Beim Aufwärmen verletzte sich auch noch Kevin Mbabu, für den Robert Gumny in die Startelf rückte. Bei den Gästen meldete sich Klaus Gjasula erkrankt ab, Jannik Müller kam im zarten Fußballer-Alter von 29 Jahren zu seinem Bundesliga-Debüt.
Darmstadt präsentierte sich trotz zuvor dreier Auswärtsniederlagen mutig und hatte früh etwas mehr vom Spiel. Tobias Kempe (33.) vergab bei einem Gegenstoß das mögliche 0:1. Auf der anderen Seite schoss Tim Breithaupt (39.) bei einer der seltenen Gelegenheit knapp drüber.
Matthias Bader (40.) fehlten nur Zentimeter zur Gäste-Führung. Die größte Chance aber ließ Marvin Mehlem (45.+2) nach einem Fehlpass von Finn Dahmen gegen den FCA-Torwart liegen.
Tribünengast Vargas war nach der Pause gerade auf dem Weg zu seinem Platz, als Darmstadt in Führung ging – und wie! Erst knallte Luca Pfeiffer den Ball an die Latte, dann nahm Skarke den Abpraller mit der Brust auf und hämmerte ihn über die Unterkante des Querbalkens ins Netz.
Augsburg kam in der 56. Minute zur ersten Ecke, die aber ohne Wirkung verpuffte. Trainer Enrico Maaßen nahm kurz darauf einen Dreifach-Wechsel vor und brachte Sven Michel, Maier sowie Mads Pedersen (58.).
Doch es änderte wenig am umständlichen Spiel der Gastgeber. Erst ein Fehler von Christoph Klarer, der am eigenen Strafraum den Ball verstolperte, ermöglichte Ermedin Demirovic die Chance zum Ausgleich, doch der Topscorer lupfte den Ball aufs Tordach (65.).
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In der Schlussphase stellte Maaßen auf Viererkette um und wagte mehr Offensive – zu spät. Pedersen traf aber nur den Pfosten (77.).
Quelle: SID