Bayern München hat sich gegen eine Verpflichtung von Jerome Boateng entschieden. Das gab der Verein am Freitag bekannt.
Der Weltmeister von 2014 hatte seit Sonntag am Training der Münchner teilgenommen und war ein Kandidat als Ersatz für die dünn besetzte Defensive.
„Inzwischen können Dayot Upamecano und Min-Jae Kim wieder schmerzfrei spielen, auch Matthijs de Ligt befindet sich auf dem Weg der Besserung, sodass sich die personelle Situation in der Innenverteidigung entspannt hat“, hieß es in der Mitteilung des Klubs am frühen Abend.
Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet, dass sich die Verantwortlichen des Fußball-Rekordmeisters wegen des neu aufzurollenden Prozesses gegen Boateng dazu entschlossen haben, dem 35-Jährigen keinen Vertrag anzubieten. Darauf gingen die Bayern nun nicht gesondert ein, gaben allerdings an: „In der Betrachtung aller Aspekte hat der FC Bayern jetzt entschieden, auf eine Verpflichtung von Jerome Boateng zu verzichten.“ Zuletzt hatten die Verantwortlichen in dieser Frage immer wieder die Unschuldsvermutung betont, an den Gedankenspielen der Münchner wurde aber zunehmend Kritik laut.
Trainer Thomas Tuchel hatte eine Entscheidung am Freitagmittag zunächst nicht bestätigen wollen. „Er hat sich gut verhalten, hat gut mittrainiert“, sagte er über Boateng. „Das hat nicht nur eine sportliche Komponente, deswegen nehmen wir uns Zeit dafür und lassen uns nicht treiben, auch nicht durch eine vermeintliche Veröffentlichung, dass es schon entschieden ist.“
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Der Klub hat seinem „verdienten Spieler“ nun angeboten, sich dennoch weiter an der Säbener Straße fit zu halten. Boateng ist nach zwei Jahren bei Olympique Lyon derzeit vereinslos. Im November 2022 war er wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Nachdem das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung wegen Körperverletzung und Beleidigung zuletzt aufhob, wird der Prozess nun ein weiteres Mal aufgerollt.
Quelle: SID