Der Fußball-Weltverband FIFA ist dem Beispiel der UEFA gefolgt und hat russische Nachwuchsmannschaften wieder zum Spielbetrieb zugelassen. Dies ist das Ergebnis einer virtuellen Sitzung des FIFA-Councils am Mittwoch. Dem Gremium gehört auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf an.
Bei zukünftigen U17-Weltmeisterschaften können sowohl bei den Junioren als auch den Juniorinnen wieder russische Teams teilnehmen, die FIFA hebt „damit die Sperre für die Teilnahme russischer Mannschaften an diesen Turnieren auf“, wie es in einer Mitteilung hieß: „Voraussetzung dafür ist, dass diese Mannschaften unter dem Namen ‚Russische Fußball-Union‘ und nicht unter ‚Russland'“ antreten, wie es weiter hieß. Außerdem werden die russische Flagge, die Nationalhymne und auch die normalen russischen Trikots verboten bleiben. Die Teams müssen stattdessen „in neutralen Farben spielen“.
Der Deutsche Fußball-Bund hatte sich in Person von Vize Hans-Joachim Watzke bereits dem UEFA-Beschluss zur Rückkehr russischer Jugendteams angeschlossen. Watzke und Karl-Heinz Rummenigge, der als Vertreter der Klubvereinigung ECA an der Entscheidung beteiligt war, lagen damit ganz auf der Argumentationslinie der UEFA, wonach Kinder nicht für den Angriffskrieg der Russen in der Ukraine bestraft werden dürften.
Einige andere europäische Nationen unterstützten dagegen den Boykott-Aufruf des ukrainischen Verbandes. Demnach werden unter anderem England, Polen, Schweden, Dänemark, Norwegen oder Rumänien nicht gegen russische Teams antreten.
Die Suspendierung der Vereins- und Nationalteams im Erwachsenenbereich blieb vom Beschluss unberührt, die FIFA „verurteilte erneut den illegalen Krieg Russlands in der Ukraine“. Die wieder zugelassenen U17-Teams sollen nachträglich in bereits ausgeloste Wettbewerbe integriert werden.
Die Entscheidung kommt für die U17-WM der Junioren im November jedoch zu spät. Allerdings könnten sich die russischen U17-Juniorinnen nun für die WM im kommenden Jahr qualifizieren.
SID