Berlin (SID) – In der organisierten Fanszene stößt die forcierte Teil-Öffnung der Fußballstadien ab der kommenden Saison auf wenig Gegenliebe. „Wir sehen das sehr, sehr skeptisch und können den Plänen nicht viel abgewinnen“ sagte Sprecher Sig Zelt vom Bündnis ProFans dem SID: „Viele von uns sagen: Wenn nicht alle reinkommen, dann geht gar keiner rein.“
Zuletzt hatte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in Aussicht gestellt, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern unter Einhaltung von Hygieneregeln und der Kontaktverfolgung zu ermöglichen.
Doch gerade das Thema „Kontaktverfolgung“ löst bei den organisierten Fans Unbehagen aus, viele befürchten eine „Überwachung“, verriet Zelt: „Das schmeckt vielen überhaupt nicht. Sie befürchten, dass das missbraucht wird.“
Köppings Vorschlag, „rufen, singen und schreien wenn möglich zu vermeiden“, hält der ProFans-Sprecher für realitätsfern: „Natürlich gehören bei uns die Nähe, das laute Äußern und die Gesänge zu einem Fußballspiel dazu.“
Aufgrund dieser Probleme kann sich Zelt vorstellen, dass organisierte Fangruppen trotz der Öffnung auf einen Stadionbesuch verzichten würden. „Das ist durchaus denkbar“, sagte er.
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