Köln (SID) – Bis kurz vor Spielende nahm der Montagabend für Lucas Ocampos seinen gewohnten Gang. Der Stürmer des FC Sevilla hatte in der 56. Minute das gemacht, was er am besten kann: das Toreschießen. Dank seines 13. Saisontreffers gegen SD Eibar lag sein Team im La-Liga-Duell vorne, das Spiel war fast gewonnen. Doch dann sollte der Argentinier ein weiteres Mal zum entscheidenden Faktor werden – und zwar zwischen den eigenen Pfosten.
Weil Sevilla-Torhüter Tomas Vaclik in der 96. Minute verletzungsbedingt nicht weiterspielen konnte und sogar vom Feld getragen werden musste, musste Ersatz her. Nur hatte Trainer Julen Lopetegui bereits fünfmal gewechselt – also schnappte sich Ocampos das Trikot und die Handschuhe des lädierten Kollegen und stellte sich ins eigene Tor.
Dort musste der 25-Jährige tatsächlich noch einmal eingreifen. Als in der elften Minute der Nachspielzeit nach einem Durcheinander plötzlich der mit nach vorn gelaufene Eibar-Keeper Marco Dmitrovic aus kürzester Distanz abschloss, warf sich Ocampos in den Schuss – und sicherte das 1:0 (0:0). Im Kampf um die Champions League behauptete Sevilla somit den vierten Platz.
„Getroffen, gehalten, gelitten und gewonnen. Vamos Sevilla“, schrieb Ocampos nach dem Spiel auf Twitter. Vor den Mikrofonen sprach der Keeper vom „merkwürdigsten Spiel“ seines Lebens. Im kleinen Trainingsspielen sei er schon häufiger ins Tor gerückt, doch er habe nie gedacht, „dass es mal in einem Spiel der Fall sein würde“.
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