München (SID) – Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bedauert die Entwicklung beim Fußball-Traditionsklub Schalke 04 und sieht den Verlust von zahlreichen in der Knappenschmiede ausgebildeten Talenten als mögliche Ursache für die derzeitige sportliche Talfahrt an. „Der FC Schalke hätte in der Zwischenzeit wahrscheinlich deutscher Meister werden können, wenn sie diese und viele weitere Spieler, die sie in ihrer Nachwuchsabteilung erstklassig ausgebildet haben, hätten halten können“, sagte Rummenigge im Sport1-Interview.
Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän lobte die Ausbildungsarbeit der Königsblauen in den höchsten Tönen: „Der Fundus ihrer Nachwuchsarbeit ist einer der besten in ganz Deutschland. Fakt ist: Sie haben immer wieder sehr hoffnungsvolle Spieler verkauft, wie etwa Leroy Sane 2016 zu Manchester City, um ihren Finanzbedarf zu decken.“ Außerdem verließen hochveranlagte Spieler wie Manuel Neuer, Leon Goretzka, Thilo Kehrer und Alexander Nübel die Schalker. Neuer, Goretzka, Sane und Nübel stehen in der kommenden Saison bei den Bayern unter Vertrag.
„Natürlich drücke ich Schalke 04 nun beide Daumen, dass sie mit einem neuen Konzept, neuem Spirit und der nötigen Geduld zurück zu alter Stärke finden“, betonte Rummenigge bei Sport1, „Schalke ist einer der traditionsreichsten Vereine in Deutschland und ein wichtiger Klub für die Bundesliga.“
Angesprochen auf die auf Schalke angedachte Gehaltsobergrenze von 2,5 Millionen Euro für einzelne Spieler pro Saison meinte der Bayern-Boss: „Jeder Klub muss für sich selbst seine Philosophie finden. Das Gehaltsgefüge der Mannschaft ist ein extrem sensibles Gefüge. Ich wünsche Schalke 04 mit ihrem Vorgehen viel Erfolg.“
Jochen Schneider (Schalker Sportvorstand, d. Red.) habe er schon in Stuttgart kennengelernt. „Das ist ein guter Typ, ein fähiger Mann. Er hat jetzt mit seinen Kollegen eine anspruchsvolle Aufgabe zu managen“, so Rummenigge.
Fotos: SID