Nationalspielerin Laura Freigang ist erleichtert, dass die WM anders als die der Männer nicht von Diskussionen über Kapitänsbinden überlagert wird.
Melbourne (SID) – Fußball-Nationalspielerin Laura Freigang ist erleichtert, dass die WM in Australien und Neuseeland anders als die der Männer nicht von Diskussionen über Botschaften auf Kapitänsbinden überlagert wird. „Ich glaube, viele der Werte, für die die Regenbogenfahne steht und für die wir stehen, sind jetzt vertreten in den Lösungen, die von der FIFA vorgeschlagen wurden“, sagte die Offensivspielerin von Eintracht Frankfurt der Bild.
Normalerweise läuft Kapitänin Alexandra Popp mit einer Regenbogenbinde auf, die bei der WM allerdings nicht zugelassen ist. Bei der Endrunde hat sich das DFB-Team aus acht Optionen für eine Binde mit der Aufschrift „Vereint gegen Gewalt gegen Frauen“ entschieden.
Freigang ist „froh, dass wir nicht in so einer Situation sind, wie es die Männer in Katar waren. Vielleicht haben wir es da ein bisschen einfacher in Australien.“ Bei der Männer-WM in Katar 2022 hatte der „One Love“-Streit zwischen FIFA und mehreren europäischen Verbänden lange für Nebengeräusche gesorgt.
Freigang findet, „unabhängig vom Ort und vom Anlass, sollte die Botschaft immer die gleiche sein. Leider ist gleichgeschlechtliche Liebe immer noch nicht selbstverständlich. Die Problematik der Intoleranz besteht nach wie vor.“ In der Männer-Bundesliga stehe beispielsweise bei einem Coming-out vergleichsweise „mehr auf dem Spiel“.
Zugleich sicherte Freigang für solch einen Fall Unterstützung durch das Frauen-Nationalteam zu. „Wir leben diese Kultur und würden uns freuen, jeden aufzufangen und zu unterstützen, der sich dahingehend öffnen möchte. Ich hoffe jedenfalls, dass ich das in meiner Profilaufbahn noch erleben werde“, sagte die 25-Jährige, die mit der DFB-Auswahl am Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF) zum WM-Auftakt auf Marokko trifft.
Bild: Laura Freigang hofft auf mehr Toleranz (© IMAGO/foto2press/SID/IMAGO/Steffen Proessdorf)