Köln (SID) – Die Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat auch wegen der Anfeindungen gegen Dietmar Hopp alle Beteiligten aufgefordert, einen „Konsens über eine gewaltfreie Fan- und Fußballkultur“ wiederherzustellen. Dies geht aus einer Stellungnahme des Gremiums hervor, das der Verband am Donnerstag auf seiner Internetseite veröffentlichte.
„Alleine mit repressiven Maßnahmen wird sich ein solcher Konsens aber nicht herstellen lassen“, hieß es darin weiter: „Fans, Vereine und Verbände sollten sich bei den notwendigen Gesprächen daran orientieren, dass die gemeinsame Freude am Fußball sich nur über das Miteinander aller Beteiligten entfalten kann.“
Vor der Corona-Pause war es verstärkt zu Anfeindungen gegen Hopp, den Mehrheitseigner des Bundesligisten TSG Hoffenheim, gekommen. Die Eskalation gipfelte Ende Februar in einer Spielunterbrechung während der Partie der TSG gegen Bayern München, nach dem Wiederanpfiff stellten beide Mannschaften ihre Aktivität ein und ließen die restlichen Spielminuten ablaufen.
„Aus Sicht der Ethik-Kommission ist entscheidend, dass die Spielregeln im Stadion für alle gleich sind und auch von allen beachtet werden“, hieß es nun in der Stellungnahme: „Diese Spielregeln können nicht von einzelnen Fangruppen nach ihrem Verständnis definiert werden. Das war möglicherweise auch nicht die Absicht. Vielmehr scheint es so, dass sich die Fangruppen durch gezielte Provokationen Gehör verschaffen wollten.“
Der DFB-Kontrollausschuss und das -Sportgericht hatten aufgrund der Corona-Pandemie alle noch anhängigen Verfahren aus dem Jahr 2020 gegen Vereine aus der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga eingestellt, die bislang noch nicht rechtskräftig abgeschlossen worden waren. Dazu zählte auch die Causa Hopp.
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