Roman Weidenfeller gehört zur letzten Spielergeneration, die nicht in Diensten des FC Bayern stand und trotzdem den Titel gewann. Die Verfolger hätten heute mit vielen Problemen zu kämpfen.
„Da gibt es viele Faktoren. Es geht um die wirtschaftliche Seite, die Breite des Kaders und schließlich die Qualität. Und die vielleicht wichtigste Sache“, sagte Weidenfeller im Interview mit der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag).
„Die Gier auf Erfolg. Das fehlt manchen einfach. Die Jungs vom FCB wollen alle unbedingt den Titel und leben es in jedem einzelnen Spiel. Besonders in den Topspielen sind es die speziellen Spielertypen, die alles diesem Ziel unterordnen und auf den Punkt bereit sind. So etwas kann man nur bedingt lernen.“
Die Arbeit von Lucien Favre bei Borussia Dortmund bewertet der ehemalige Torwart als gut. „Was er geleistet hat, ist sicher gut. In zwei Jahren wurde er zwei Mal Vizemeister, aber natürlich wünschen sich die Menschen im Revier, speziell in Dortmund sehnlich den Titel. Er ist fachlich ein herausragender Trainer. Er entwickelt junge Spieler immer weiter. Da man in Dortmund jeden Trainer mit Jürgen Klopp vergleicht, hat jeder Trainer einen schweren Stand. Favre ist allerdings kein Entertainer, sondern eher ein Fußball-Romantiker“, sagte er.
„Einen Jürgen Klopp gibt es nur einmal, das muss man einfach akzeptieren. Was Favre sicherlich Kredit gekostet hat, im vergangenen Jahr dachten alle, Dortmund würde sicher Meister. Es ist anders gekommen und das hat für große Enttäuschung gesorgt. Ich denke schon, dass er die Fähigkeit besitzt, dieses Team weiterzuentwickeln.“