Nürnberg (SID) – Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg greift vor der Relegation um den Klassenerhalt nach dem letzten Strohhalm und trennt sich von Trainer Jens Keller. Fan-Idol Marek Mintal und Michael Wiesinger, bisher Chef des Nachwuchsleistungszentrums, sollen den zweiten Absturz des fränkischen Altmeisters in die Drittklassigkeit nach 1996 verhindern.
Nürnberg trifft im Kampf um den Ligaverbleib am 7. und 11. Juli auf den Drittliga-Dritten – dann aber ohne Keller. Dessen Ära endete nach nur 229 Tagen trotz Vertrags bis 2021 vorzeitig. In 21 Spielen gelangen ihm bei acht Niederlagen nur fünf Siege.
„Diese Entscheidung haben wir uns alles andere als leicht gemacht. Jens hatte ein hervorragendes Verhältnis zur Mannschaft“, sagte Sportvorstand Robert Palikuca: „Wir sind nach reiflichen Überlegungen, zahlreichen Gesprächen und einer intensive Analyse zu dem Entschluss gekommen, dass wir noch einmal einen neuen Impuls setzen wollen. Michael Wiesinger und Marek Mintal waren für uns dabei die einzige sinnvolle Lösung. Beide kennen die Mannschaft, das Umfeld und können ohne Eingewöhnung direkt loslegen.“
Wiesinger sprach von einer „Selbstverständlichkeit, dem Club zur Verfügung zu stehen. Darüber musste ich nicht nachdenken. Das gleiche gilt für Marek.“ Mintal und Wiesinger, die nur für zwei Spiele einspringen sollen – laut Wiesinger werden es „die wichtigsten in der jüngeren Vereinsgeschichte“ -, zeichneten 2013/14 schon einmal gemeinsam für die Club-Profis verantwortlich.
Nach Wiesingers Entlassung im Oktober 2013 stieg der FCN später unter Gertjan Verbeek aus der Bundesliga ab. Mintal blieb und war seither in verschiedenen Funktionen beim Club tätig, Wiesinger kehrte im September 2019 als NLZ-Leiter zurück.
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