Der frühere Bayern-Profi Thomas Helmer hat die Münchner Führungsriege um Vorstandschef Oliver Kahn für ihr mangelhaftes Krisenmanagement kritisiert.
München (SID) – Der frühere Bayern-Profi Thomas Helmer hat die Münchner Führungsriege um Vorstandschef Oliver Kahn für ihr mangelhaftes Krisenmanagement kritisiert. Besonders Kahn müsse wie einst Uli Hoeneß „aktiver werden“ sowie „seinen Weg finden – und zwar schleunigst“, sagte Helmer dem Münchner Merkur/tz (Mittwochausgabe).
Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic müssten angesichts der angespannten Lage beim deutschen Fußball-Rekordmeister „eine Wand bilden. Dazu kommt (Präsident) Herbert Hainer, den ich schätze, der aber auch nicht der Wortführer ist“, sagte Helmer und forderte: „Das muss Oli von der Position her einfach sein. Sein Wort hat in sportlichen Dingen eine andere Wucht.“
Kahn nutze diese Wucht nicht. Nach einem Spiel wie zuletzt gegen Hoffenheim (1:1) „muss er sich hinstellen und sprechen“. Hoeneß hätte dies getan, „das muss Oli auch machen! Das ist sein Job!“, betonte Helmer (57).
Es sei legitim, dass Kahn anders auftreten wolle als es die einstige „Abteilung Attacke“ Hoeneß tat. Doch „zwei, drei Sätze“ in den Sozialen Medien reichten nicht, „das geht in seiner Position einfach nicht“.
Überhaupt sieht der Europameister von 1996 die Lage in München kritisch. „An so viele Baustellen wie aktuell kann ich mich eigentlich gar nie erinnern.“ Es sei einst eine Stärke der Chefetage gewesen, „an einem Strang“ zu ziehen. Dies vermisse er.
„Jetzt den Stab über Oli und Hasan zu brechen, halte ich für falsch“, betonte der Sport1-Moderator jedoch. Das Duo müsse „sich freischwimmen, die Lehren aus der Saison ziehen, die richtigen Entscheidungen treffen“.
Bild: Kritik an Münchens Vorstandschef Oliver Kahn (© AFP/SID/CHRISTOF STACHE)