Der 1. FC Köln hat inmitten unruhiger Wochen einen Befreiungsschlag im Derby verpasst.
Köln (SID) – Der 1. FC Köln hat inmitten unruhiger Wochen einen Befreiungsschlag im Derby verpasst. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart kam trotz Überlegenheit gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach nur zu einem 0:0 und muss weiter auf den ersten Sieg seit sieben Wochen warten. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt weiterhin sechs Punkte.
An Engagement und Wille mangelte es den Kölnern im 96. Bundesliga-Derby nicht, bei den zahlreichen Chancen insbesondere im ersten Durchgang aber war der FC zu unpräzise. Die Gladbacher, die bei nun 13 Auswärtsspielen in dieser Saison nur einen Sieg holten, konnten sich auf ihren starken Torhüter Jonas Omlin verlassen. Für den FC war es das sechste Spiel nacheinander ohne Sieg, vier davon gingen verloren – und wären die sportlichen Sorgen nicht schon groß genug, muss sich der Klub zudem mit einer drohenden Transfersperre auseinandersetzen.
In den nächsten beiden Wechselperioden darf der FC nach aktuellem Stand nach einem FIFA-Urteil keine neuen Spieler verpflichten. Der Klub hatte sich beim Transfer des damals 16 Jahre alten Slowenen Jaka Cuber Potocnik nach Sicht des Weltverbandes nicht korrekt verhalten. Der FC zieht nun vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS – mit ungewissem Ausgang.
Trotz aller Nebengeräusche begannen die Kölner stark und drängten von Beginn an auf das Führungstor. Davie Selke, dem Baumgart erneut in der Sturmspitze das Vertrauen schenkte, kam nach Ballgewinn von Linton Maina frei zum Schuss, scheiterte aber an Omlin (2.).
Wenig später schoss Kingsley Schindler über das Gladbacher Tor, wieder hatte der FC davor einen Ballverlust erzwungen (11.). Und im Minutentakt ging es mit den Kölner Chancen weiter: Ein Freistoß von Florian Kainz (22.) flog knapp vorbei, einen Schuss von Schindler parierte Omlin (28.) – und auch gegen Eric Martel war der Schweizer Torhüter reaktionsschnell (38.).
FC-Trainer Baumgart klatschte am Spielfeldrand, pfiff und schrie seine Mannschaft weiter nach vorne. Einzig mit der Chancenverwertung konnte er nicht zufrieden sein, defensiv ließ sein Team keine einzige Gelegenheit der Gladbacher zu.
Dies änderte sich im zweiten Durchgang kurzzeitig. Marcus Thuram (50.) und Lars Stindl (53.) sorgten für die ersten Abschlüsse der Gladbacher. Schindler (54.) verzog auf der Gegenseite.
In dieser Schlagzahl ging es aber nicht weiter, Köln war dennoch die etwas aktivere Mannschaft. Baumgart brachte Steffen Tigges für den glücklosen Selke und Dejan Ljubicic für Schindler. Die beiden Neuen leiteten dann auch gemeinsam einen vielversprechenden Angriff ein, der Abschluss von Tigges nach einem Pass von Ljubicic war aber zu harmlos (65.).
Bild: Nullnummer im Derby zwischen Köln und Gladbach (© FIRO/FIRO/SID/)