In der Frauen-Bundesliga empfängt Verfolger Bayern München den Spitzenreiter und Titelverteidiger VfL Wolfsburg zum Gipfeltreffen.
München (SID) – Wer sichert sich die Pole Position im Kampf um die Schale? In der Frauen-Bundesliga empfängt Verfolger Bayern München den Spitzenreiter und Titelverteidiger VfL Wolfsburg zum Gipfeltreffen. Der Sport-Informations-Dienst (SID) beleuchtet, auf welche sechs Köpfe am Samstag (17.55 Uhr/ARD) insbesondere zu achten ist.
ALEXANDRA POPP (31/VfL Wolfsburg) – DIE LEITWÖLFIN
Bei der EM im vergangenen Sommer in England eroberte Popp als DFB-Kapitänin und Torgigantin die Herzen von Millionen Fußballfans im Sturm. Im Verein spielte die erfahrene Allrounderin anders als im Nationalteam zwar zuletzt eher über links und nicht im Sturmzentrum, ihre Durchschlagskraft beweist „Poppi“ trotzdem: Mit zwölf Treffern ist sie aktuell sogar die erfolgreichste Torjägerin der Liga.
LEA SCHÜLLER (25/Bayern München) – DIE TURBO-KNIPSERIN
Erinnerungen an eben diese Alex Popp weckte Schüller mit ihrem Siegtreffer per Kopf gegen den FC Arsenal am Dienstagabend (1:0). Dass die pfeilschnelle Mittelstürmerin zudem hinten zweimal in höchster Not klärte, entlockte FCB-Trainer Alexander Straus ein dickes Sonderlob: „Sie war schon immer eine Torjägerin, aber jetzt ist sie mehr involviert, sie hat ihrem Spiel mehr Farben hinzugefügt. Lea hat das Potenzial, eine der weltweit Besten auf ihrer Position zu werden.“ Mit neun Bundesliga-Treffern ist sie Popp auf den Fersen.
LENA OBERDORF (21/VfL Wolfsburg) – DIE ABRÄUMERIN
Mit sichtbarem Tape am rechten Bein grätschte Oberdorf über den Rasen des Prinzenparks, als wäre nichts gewesen. Ihr Einsatz am Mittwochabend beim Sieg gegen PSG (1:0) nach einer Knie-Verstauchung funktionierte als Überraschungscoup. Ihre Übersicht, Zweikampfstärke und Ballsicherheit als Mittelfeld-Anker hingegen sind spätestens seit der EM bestens bekannt. Kein Wunder, dass das Online-Portal Soccerdonna „Obi“ den mit Abstand höchsten Marktwert der gesamten Frauen-Bundesliga zuschreibt (350.000 Euro).
GEORGIA STANWAY (24/Bayern München) – DIE TON-ANGEBERIN
Auch die Europameisterin aus England ist mit ihren Grätschen eine echte Attraktion. Die nur 1,61 m große Stanway hat eine unwiderstehliche Gewinnermentalität, handelte sich seit ihrem Wechsel von ManCity in die Bundesliga aber auch schon sechs Gelbe Karten ein. Als Führungsspielerin gibt sie gerne den Ton an – das bewies sie schon bei ihrem Ständchen zum Einstand in München, als sie mit „Sweet Caroline“ noch einmal kurz die Finalwunden der Vize-Europameisterinnen im Bayern-Trikot schmerzen ließ.
TOMMY STROOT (34/VfL Wolfsburg) – DER MEISTERLICHE
Er kam, sah – und holte mit dem VfL das Double. Als viele Beobachter vor der vergangenen Saison schon die Wachablösung durch die Bayern kommen sahen, machte Stroot als Newcomer bei den Wölfinnen sein Ding. Akribisch und kommunikativ geht er zu Werke, an Ehrgeiz mangelt es dem gebürtigen Nordhorner ohnehin nicht: Er absolviert „nebenbei“ den aktuellen Pro-Lizenz-Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes.
ALEXANDER STRAUS (47/Bayern München) – DER BESSERMACHER
Begriffe wie „Servus“ und „Mia san mia“ haben sie dem Coach aus Norwegen nach seiner Ankunft im Sommer natürlich ratzfatz beigebracht. Straus‘ Mission: Einen attraktiven, erfolgreichen Spielstil mit Wiedererkennungswert beim FC Bayern implementieren. Seine zugängliche und humorvolle Art kommt gut an bei den Spielerinnen. Er denkt zudem über die laufende Saison hinaus – sein Projekt soll früher oder später mit Zuwachs für den Trophäenschrank gekrönt werden. (SID)
Bild: Bekannt für ihre Durchschlagskraft: Alexandra Popp (© FIRO/FIRO/SID/)