Mit dem Rücken zur Wand hat der VfL Bochum seine wochenlange Torblockade gelöst und das Tabellenende der Fußball-Bundesliga verlassen.
Köln (SID) – Mit dem Rücken zur Wand hat der VfL Bochum seine wochenlange Torblockade gelöst und das Tabellenende der Fußball-Bundesliga verlassen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch gewann am Freitagabend beim 1. FC Köln mit 2:0 (1:0), es war der erste Sieg nach zuletzt vier Niederlagen ohne eigenen Treffer.
Kevin Stöger (9.) war der Mann für die Wende, sein arg wackliger Foulelfmeter fand den Weg ins Kölner Tor und befreite die Bochumer. Später erhöhte Ersan Masovic (76.).
Erst zum zweiten Mal im 31. Anlauf gewann der VfL ein Bundesliga-Gastspiel in Köln, er sprang vor den übrigen Partien des Spieltags im extrem engen Keller damit auf Rang 14. Köln hat als Tabellen-12. zwar noch acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze, muss nach nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen aber weiter nach unten schauen.
Bochums Trainer Letsch hatte unter der Woche bereits ein richtungweisendes Spiel ausgerufen, man wolle „den Reset-Knopf drücken“, sagte er – die Startbedingungen waren allerdings nicht optimal. Der Mannschaftsbus stand im dichten Stau rund um das Stadion in Müngersdorf, mit deutlicher Verspätung kam der VfL an, es blieb nur etwa eine halbe Stunde zum Aufwärmen. Und zumindest der Spielbeginn wirkte dann erwartbar: Schon nach 30 Sekunden schloss Kölns Ellyes Skhiri gefährlich ab – doch Manuel Riemann, der beim 0:2 gegen Schalke zuletzt noch gepatzt hatte, hielt.
Auch in den folgenden Minuten zeichnete sich gegen druckvolle Kölner ein schwieriger Abend für den VfL ab, dann allerdings foulte Timo Hübers den schnellen Christopher Antwi-Adjei auf der Strafraumgrenze. Stögers Elfmeter rutschte unter FC-Torwart Marvin Schwäbe hindurch.
Durch diesen ersten Treffer seit Wochen gewann Bochum an Sicherheit, entschied nun viele enge Situationen für sich, suchte nach Kontergelegenheiten – und fand sie. Zweimal schloss Takuma Asano gefährlich ab (13./31.). Die Gäste waren nun tendenziell gefährlicher als Köln, das ja eine eigene problematische Serie mitgebracht hatte: In fünf der vorangegangenen sechs Spiele hatte der FC nicht getroffen.
Die zweite Hälfte des zu Beginn noch temporeichen und gutklassigen Spiels war dann deutlich zerfahrener. Bochum verteidigte gewissenhaft und strukturiert, Köln erlaubte sich zudem immer wieder Missverständnisse in der Offensive, echte Torchancen gab es lange Zeit nicht mehr. Stögers eigentlich verunglückter Freistoßtrick brachte in der Schlussphase Masovic in Position, er traf aus dem Gewühl.