Der Triple-Traum lebt: Bayern steht im Viertelfinale der Champions League.
München (SID) – Die Fußball-Magier Lionel Messi und Kylian Mbappe sind entzaubert, der Triple-Traum lebt: Der FC Bayern hat die Weltauswahl von Paris St. Germain in einer magischen Champions-League-Nacht dank Torgarant Eric Maxim Choupo-Moting ausgeschaltet und sein Europacup-Jubiläum mit dem Viertelfinal-Einzug vergoldet.
Die Münchner rangen den französischen Meister im 500. Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte mit etwas Glück und viel Geschick mit 2:0 (0:0) nieder und dürfen weiter auf den Henkelpott hoffen. Choupo-Moting staubte in der 61. Minute in klassischer Torjägermanier ab. Kurz zuvor war ein Treffer des 33-Jährigen wegen Abseits zurecht aberkannt worden (52.). In der 89. Minute erhöhte Serge Gnabry auf 2:0, das Hinspiel hatten die Bayern mit 1:0 gewonnen.
Der nächste Bayern-Gegner auf dem Weg zum Traumziel Istanbul, wo am 10. Juni das Endspiel steigt, wird bei der Auslosung von Viertel- und Halbfinale am 17. März bekannt. Unter anderem im Topf: Dortmund-Bezwinger FC Chelsea.
Vorstandschef Oliver Kahn war unmittelbar vor dem Spiel bemüht, den Druck vor allem auf Trainer Julian Nagelsmann abzuschwächen. In diesem Topduell entschieden „Kleinigkeiten, Zehntelsekunden, das Spielglück“, sagte er bei DAZN, „davon alles abhängig zu machen, finde ich sehr abenteuerlich. Das werden wir sicher nicht machen!“ Müssen sie jetzt auch nicht.
Nagelsmann stand im wohl größten Duell seiner kurzen Münchner Ära unter Volldampf. Er trieb seine Elf – dieselbe wie bei der Generalprobe in Stuttgart (2:1) – immer wieder an, feierte gewonnene Zweikämpfe mit Jubelgesten und stritt sich mit der PSG-Bank. Nur zu verteidigen, hatte er betont, würde gegen die Offensivpower aus Paris nicht funktionieren, obwohl der dritte Weltstar Neymar (Knöchel-OP) ja fehlte.
Doch es dauerte keine zwei Minuten, da stürmte Mbappe in hohem Tempo in den Strafraum. Torhüter Yann Sommer hielt seinen Schuss fest. Josip Stanisic, der auf der rechten Abwehrseite den gesperrten Benjamin Pavard vertrat, verlor wenig später den Ball – Messi setzte sich erstmals in Szene, wurde aber von Abwehrchef Dayot Upamecano gestoppt (6.).
Und die Bayern? Suchten den Weg hinter die PSG-Dreierkette zunächst vergeblich. Leon Goretzka gab den ersten Torschuss aus der Distanz ab (16.). Auf der anderen Seite retteten Sommer und der starke Matthijs de Ligt gemeinsam gegen Messi (25.). Paris fand häufig Lücken auf der rechten Münchner Abwehrseite, wo Stanisic seine liebe Müh und Not hatte.
Jamal Musiala hatte nach kurzem Dribbling die beste Bayern-Chance zur Führung (32.). Doch Paris ließ sich auch nicht von einer Verletzung von Kapitän Marquinhos, für den der frühere Leipziger Nordi Mukiele kam (36.), ausbremsen. Nach einem Patzer von Sommer rettete de Ligt bei einem Schuss von Vitinha für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie (38.).
Mukiele musste zur Pause schon wieder raus, an der Ausrichtung des französischen Meisters änderte dies nichts. Erst mal aber tat sich nach einem unwiderstehlichen Solo von Musiala eine Lücke für Choupo-Moting auf. Er kam im Strafraum zu Fall, für einen Elfmeter reichte es nicht (51.).
Nach dem Abseitstreffer des Angreifers kontrollierte der deutsche Rekordmeister das Geschehen erstmals über einen längeren Zeitraum – und schlug daraus Kapital. PSG-Sechser Marco Verratti verlor gegen die hoch pressenden Thomas Müller und Goretzka den Ball. Goretzka bediente „Mr. Choupo“, der nur noch einzuschieben brauchte.
Doch Paris gab sich nicht geschlagen. Sommer musste bei einem Kopfball von Sergio Ramos sein ganzes Können zeigen (64.) und blieb in der hektischen Schlussphase gefordert – bis Gnabry einen Konter nervenstark verwertete. Ein weiteres Tor durch Sadio Mane zählte wegen Abseits nicht (90.+4).