Wolfsburg (SID) – Mit der besten Rückrunde der Ligageschichte und insgesamt 100 Toren hat der alte und neue deutsche Fußballmeister Bayern München seinen 30. Titel gekrönt. Der Rekordmeister setzte sich beim VfL Wolfsburg mühelos mit 4:0 (2:0) durch, mit 49 von 51 möglichen Punkten in der zweiten Saisonhälfte egalisierten die Gäste ihre eigene Bestmarke. Und: Nur 1971/72 schossen sie mehr Tore – damals waren es 101.
So ganz nebenbei erreichte die Mannschaft von Trainer Hansi Flick mit dem zehnten Auswärtssieg hintereinander den eigenen Bestwert aus dem Jahr 2014. Und auch Mittelfeldspieler Thomas Müller egalisierte mit seiner 22. Torvorlage die Vorleistungen seiner Kollegen Zvjezdan Misimovic und Kevin de Bruyne (beide VfL Wolfsburg) sowie Emil Forsberg (RB Leipzig).
Mit der fünften Heimniederlage in Serie gegen den FC Bayern rutschten die Niedersachsen hingegen in der Abschlusstabelle noch vom sechsten auf den siebten Platz zurück und müssen sich nun durch die Qualifikation in die Gruppenphase der Europa League kämpfen. Der vor dem letzten Spieltag punktgleiche Mitkonkurrent TSG Hoffenheim kam zu einem überraschend deutlichen Auswärtssieg bei Vize-Meister Borussia Dortmund.
Die von der ersten Minute an hochkonzentrierten Gäste nutzten gleich in der vierten Minute ihre erste Einschussmöglichkeit zur Führung, Kingsley Coman war nach schnellem Umschaltspiel aus kurzer Distanz mit einem Flachschuss erfolgreich. Der zweite Treffer gelang Mickael Cuisance mit sehenswertem Distanzschuss (37.), der Franzose stand überraschend anstelle von Joshua Kimmich in der Startformation.
Per Strafstoß (72.), seinem 34. Saisontreffer, stellte Robert Lewandowski auf 0:3, Müller legte den vierten Treffer nach (79.). Lewandowski Pole wurde nach der Begegnung zum fünften Mal mit der Torjägerkanone ausgezeichnet. Seinem Elfmeter war ein Foul von Josuha Guilavogui vorausgegangen, der Wolfsburger Kapitän sah dafür die Gelb-Rote Karte.
Die Platzherren hatten der bajuwarischen Spielkultur wenig entgegenzusetzen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf Wout Weghorst, Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied jedoch auf Stürmerfoul. „Das muss man nicht abpfeifen“, sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer in der Pause am Sky-Mikrofon.
Nach dem Seitenwechsel ließen sich die Gäste – vielleicht mit Blick auf das DFB-Pokalfinale am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen – phasenweise ein wenig zurückfallen. Flick gefiel dies überhaupt nicht, mit unmissverständlichen Armbewegungen forderte der Coach zu mehr Engagement auf. Und tatsächlich war das Wolfsburger Strohfeuer nach einer knappen Stunde schon wieder erloschen.
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