Der frühere Vorstandsvorsitzende von Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, sieht das Transferverhalten englischer Fußballvereine als „irrational“ an.
Köln (SID) – Der frühere Vorstandsvorsitzende von Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, sieht das Transferverhalten englischer Fußballvereine als „irrational“ und „außer Kontrolle“ an. „England gibt astronomische Summen aus – und das auf eine dumme, irrationale Art und Weise“, sagte Rummenigge im Interview mit der italienischen Sporttageszeitung Corriere dello Sport.
„Die anderen Länder kommen mit finanziellen Problemen und Skandalen weiter, schaffen es aber trotzdem, Trophäen nach Hause zu bringen. Das bedeutet, dass die Engländer verrückte Fehler machen, ihr Markt ist außer Kontrolle geraten“, sagte Rummenigge.
So habe der FC Chelsea, Gegner von Borussia Dortmund im Champions-League-Achtelfinale, „Hunderte von Millionen aus dem Fenster geworfen (…), das ist absurd. Die Globalisierung des Marktes hat zu schmerzhaften Ungleichgewichten geführt. Früher gab es einen nationalen Markt, das Geld kreiste innerhalb des Systems, der Reichtum war besser verteilt“, sagte der 67-Jährige. Chelsea hat in den vergangenen sieben Monaten mehr als 600 Millionen Euro in Spieler investiert und ist in der Premier League dennoch nur Tabellenzehnter.
Rummenigge bekräftigte zudem seine ablehnende Haltung gegenüber einer europäischen Super League. „Der Fußball würde einem derart radikalen Wandel nicht standhalten“, sagte er. „Was wir schnell ändern müssen, ist das Financial Fair Play, das strenger sein muss.“