Paulo Rink hat anlässlich seines 50. Geburtstages am Dienstag mit gemischten Gefühlen auf seine Zeit bei Bayer Leverkusen zurückgeschaut.
Leverkusen (SID) – Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Paulo Rink hat anlässlich seines 50. Geburtstages am Dienstag mit gemischten Gefühlen auf seine Zeit bei Bayer Leverkusen zurückgeschaut. „Dieses halbe Jahr zu Beginn des neuen Jahrtausends war wohl die schönste Zeit meiner Karriere“, sagte der 13-malige Internationale im Interview auf der Homepage des Werksklubs.
Gleichzeitig sei er „noch heute traurig“, wenn er an Unterhaching und die verspielte Meisterschaft 2000 denke: „Wir durften uns für ein paar Minuten als deutscher Meister fühlen. Ich hätte gerne Geschichte geschrieben mit Bayer 04.“
Geschichte hatte der Urenkel eines deutschen Auswanderers bereits zuvor mit der deutschen Nationalmannschaft geschrieben, in die er als erster gebürtiger Brasilianer berufen worden war. Auch dort sei er allerdings „leider zur falschen Zeit“ gewesen, exemplarisch sei die „von Anfang an verkorkste“ EM-Endrunde 2000 in den Niederlanden und Belgien, bei der das DFB-Team mit nur einem Punkt als Gruppenletzter ausgeschieden war, zu nennen.
Erfolgreicher lief es für „Alemao“ („den Deutschen“), wie Rink in Brasilien genannt wird, nach der aktiven Karriere, zunächst als Lokalpolitiker in seiner Heimatstadt Curitiba, wo er sich auch sozial engagiert: „Es ist doch großartig, wenn man allein mit seinem Namen und ein bisschen Engagement helfen kann.“
Als Teil des lokalen Organisationskomitees traf er während der WM 2014 auch auf den damaligen Nationaltrainer Brasiliens, Luiz Felipe Scolari, den er vor dem Halbfinale gegen Deutschland (1:7) vergebens versuchte, zu einer defensiveren Taktik zu überreden: „Spielt so wie die Franzosen beim 0:1 gegen Deutschland im Viertelfinale, und setzt auf Konter.“ Erst kürzlich hätte Scolari dazu bei einem gemeinsamen Essen gesagt: „Du hattest recht damals, Paulo.“
An seinem runden Geburtstag saß der Deutsch-Brasilianer, der inzwischen auf seiner Farm vor allem Holzwirtschaft betreibt, in seinem Ferienhaus auf der Insel Ilha do Mel, gut 200 Kilometer östlich von Curitiba.
„Hier lässt es sich gut leben“, sagte Rink, der es „momentan ein bisschen ruhiger angehen lassen“ möchte. Nach Deutschland und zu Bayer Leverkusen komme er dennoch gerne regelmäßig: „Ich fühle mich dem Klub noch eng verbunden und werde ihm immer dankbar dafür sein, dass ich hier Fußball spielen konnte.