Bayer Leverkusen muss nach einem spektakulären und bitteren Europa-League-Abend um seine letzte Titelchance bangen.
Leverkusen (SID) – Bayer Leverkusen muss nach einem spektakulären und bitteren Europa-League-Abend um seine letzte Titelchance bangen. Die Werkself verlor in einer wilden Partie 2:3 (0:1) gegen den französischen Topklub AS Monaco und benötigt im Rückspiel am 23. Februar nun definitiv einen Sieg, um das Achtelfinal-Ticket zu lösen.
Ein kurioses Eigentor von Lukas Hradecky (9.) sowie die Treffer von Krepin Diatta (74.) und Axel Disasi (90.+2) entschieden eine temporeiche Begegnung und dämpften an Altweiber die Leverkusener Karnevalsstimmung mächtig. Moussa Diaby (48.) und Florian Wirtz (59.) mit einem Traum-Solo hatten die Partie zwischenzeitlich gedreht. Mut für das zweite Duell stiftete immerhin das Comeback des tschechischen Stürmers Patrik Schick.
Schick stand nach überstandenen Leistenproblemen und Krankheit wie angekündigt erstmals seit dem 1. November wieder im Bayer-Kader und kam in der 88. Minute aufs Feld. Bei Monaco, mit einem Ligasieg gegen Paris St. Germain angereist, startete Bayern-Leihgabe Alexander Nübel zwischen den Pfosten. Der Ex-Leverkusener Kevin Volland und der in Köln geborene Ismail Jakobs saßen zunächst auf der Bank.
Die Gesänge in der in bunte Farben getauchten Leverkusener Nordkurve verstummten schlagartig, als Hradeckys Missgeschick geschah: Der 33-Jährige ließ sich nach einem Rückpass von Jonathan Tah vor der eigenen Torlinie ohne Not auf einen Zweikampf mit Breel Embolo ein. Der Ex-Gladbacher war von hinten hart, aber nicht unfair angerauscht – letztlich beförderte Hradecky den Ball selbst ins Tor.
Die Rheinländer agierten in der Folge engagiert, aber zunächst auch glücklos. Das größte Raunen ging im ersten Abschnitt durch die BayArena, als Robert Andrich knapp rechts vorbei zielte (45.+2). Monaco spezialisierte sich dagegen früh aufs Umschaltspiel: Embolo hätte bereits erhöhen können (21.), beim abgefälschten Schlenzer des Senegalesen Diatta (43.) reagierte Hradecky glänzend.
Dann jedoch kam Leverkusen mit deutlich mehr Tempo und Zielstrebigkeit aus der Kabine. Diaby belohnte dies prompt – und Wirtz zauberte: Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick dribbelte der Nationalspieler aus rund 30 Metern Torentfernung los, ließ mehrere Gegenspieler stehen und schloss gezielt ab. Monaco kam jedoch zurück. Kurz vor dem Ende traf Leverkusens Adam Hlozek (87.) den Pfosten – dann schockte Disasi die Gastgeber.