Köln (SID) – Im italienischen Fußball laufen die Fans nach dem Restart der Serie A am vergangenen Wochenende Sturm wegen der größtenteils späten Anstoßzeiten. Beim nationalen Konsumentenschutzverband UNC gingen Tausende Beschwerden von Zuschauern der Bezahlsender darüber ein, dass ein Großteil der Spiele erst zu spät zu Ende gehe.
„Es ist absurd und unbegründet, dass die Serie-A-Spiele nur Nachtschwärmern vorbehalten sind“, kritisierte der Verband nun und forderte im Zuge dessen eine Vorverlegung der Spiele. Beim Restart am vergangenen Wochenende wurde die Hälfte der Partien erst um 21.45 Uhr angepfiffen und ging damit erst um kurz vor Mitternacht zu Ende. Gegen Ende der Saison am 2. August wird die Anzahl der späten Spiele sogar noch größer.
Daran wird sich trotz aller Forderungen des UNC allerdings wohl wenig ändern, da der Impuls zur Einführung der späten Anstoßzeit von den Spielern ausging. Die Fußballergewerkschaft AIC sprach sich wegen der drohenden Sommerhitze ausdrücklich gegen Spiele am Nachmittag aus. So beginnen nur wenige Matches erst um 17.15 Uhr. In Süditalien, wo die Temperaturen im Durchschnitt höher als im Rest des Landes sind, beginnen alle Spiele erst um 19.30 Uhr oder um 21.45 Uhr.
Lazio Roms Vereinsarzt Ivo Pulcini sieht als mögliche Kompromisslösung die Vorverlegung der Spätspiele auf 21 Uhr. „Das ist nicht nur für die Fans, sondern auch für die Spieler wichtig. Man muss den biologischen Rhythmus respektieren, auch für trainierte Fußballer ist es besser, früher abends zu spielen“, sagte Pulcini.
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