Pionier Siegfried Dietrich hat zum Abschied nach 30 Jahren im Frauenfußball ein „Bündeln der Kräfte“ für eine erfolgreiche Zukunft gefordert.
Frankfurt am Main (SID) – Pionier Siegfried Dietrich hat zum Abschied nach 30 Jahren im Frauenfußball ein „Bündeln der Kräfte“ für eine erfolgreiche Zukunft gefordert. „Ich erwarte, dass die Verantwortlichen der Vereine und des DFB in der Zukunft noch mehr im Einklang mit der DFL zusammenarbeiten“, sagte der 65-Jährige im Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes.
Ein Bündeln „der Ideen für sportliche, mediale und wirtschaftliche Faktoren kann den Profi-Fußball der Frauen auf eine noch größere Ebene heben“, erklärte der langjährige Topmanager, der sich zum Jahresende aus gesundheitlichen Gründen zurückzieht. Zuletzt arbeitete er als Generalbevollmächtigter von Eintracht Frankfurt und war Vorsitzender des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen.
Für die Professionalisierung sei „spätestens nach der übernächsten TV-Vertragsperiode 2027 vor allem eine schrittweise Vergrößerung der Liga zunächst auf 14 und später auf 16 oder sogar 18 Vereine“ notwendig. Nur über eine flächendeckende Dauerpräsenz könne die Grundlage für höhere Budgets erreicht werden, „die ein Voll-Profitum für alle Bundesligaspielerinnen und Staff-Mitarbeiter ermöglichen“.
Dietrich ist überzeugt, dass „in spätestens fünf Jahren auch die ersten Vereine mit ihren Frauen-Profi-Bereichen schwarze Zahlen schreiben“. Im sportlichen Wettbewerb sieht er jedoch „nach oben noch reichlich Luft“. Der Double-Gewinner VfL Wolfsburg habe „durch herausragende Arbeit, das personelle Konzept und hochprofessionelle Möglichkeiten weiterhin einen Vorsprung von zwei bis drei Jahren“.
Dietrich gehört zu den prägendsten Persönlichkeiten im europäischen Frauenfußball. Unter seiner Führung entwickelte sich der aus der SG Praunheim gegründete 1. FFC Frankfurt in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren zu einem internationalen Flaggschiff, nach 20 Titeln in 22 Jahren kam es 2020 zur Fusion mit der Eintracht.
Bild: Dietrich spricht sich für Bundesliga-Aufstockung aus (© FIRO/FIRO/SID/)