Im Zuge der Aufarbeitung der Krawalle rund um das Champions-League-Finale sind zwei Fans unbekannter Nationalität zu Haftstrafen verurteilt worden.
Köln (SID) – Im Zuge der Aufarbeitung der Krawalle rund um das Champions-League-Finale am 28. Mai in Paris zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool (1:0) sind zwei Fans unbekannter Nationalität zu Haftstrafen verurteilt worden. Dies gaben die Staatsanwälte am Montag bekannt.
Ein Anhänger erhielt 15 Monate wegen schwerer Gewalt und wiederholten Diebstahls, der andere zwölf Monate auf Bewährung wegen schwerer Gewalt. Dieser hatte auch Gewaltvideos in den sozialen Netzwerken gepostet. Zudem bewarfen beide vor der Partie Polizisten mit Flaschen.
Zuvor hatte eine unabhängige Untersuchung der französischen Polizei die volle Schuld für das Zuschauer-Chaos rund um das Finale zugeschrieben. „Anhaltende, willkürliche Angriffe der Polizei auf Fans und der unprovozierte Einsatz von Tränengas gegen Männer, Frauen und Kinder, die auf engem Raum eingeschlossen waren, sind rücksichtslos und gefährlich gewesen“, hieß es in dem Bericht weiter.
Der Anpfiff im Stade de France in St. Denis hatte sich um mehr als eine halbe Stunde verzögert, weil viele Fans Schwierigkeiten hatten, auf ihre Plätze zu gelangen. Einige wurden von der französischen Polizei mit Tränengas zurückgedrängt, mehr als 230 Menschen wurden verletzt.
Die vom französischen Senat in Auftrag gegebene Untersuchung machte mangelnde Vorbereitung seitens der französischen Behörden und des Veranstalters, des Kontinentalverbandes UEFA, sowie schlecht umgesetzte Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich.
Bild: Erste Haftstrafen gegen Fans erlassen (© AFP/SID/THOMAS COEX)