Leverkusen (SID) – Florian Kohfeldt hat bei seinem Debüt die Niederlagenserie des VfL Wolfsburg gestoppt und einen Einstand nach Maß gefeiert. Der mit 39 Jahren jüngste Wolfsburger Bundesligatrainer der Klubgeschichte beendete durch den 2:0 (0:0)-Sieg bei Bayer Leverkusen den Negativtrend von vier Liga-Pleiten in Folge unter Ex-Coach Mark van Bommel.
Dadurch kletterten die Wölfe auf Platz sieben, Leverkusen verliert nach dem dritten Bundesligaspiel in Serie ohne Sieg als Vierter mit fünf Punkten Rückstand auf den SC Freiburg (22) den Anschluss an die Spitzengruppe und steckt nun mittendrin in einer sportlichen Krise.
Lukas Nmecha (48.) und Maximilian Arnold (51.) trafen für die Wolfsburger, die Kohfeldt am Dienstag, 48 Stunden nach der Entlassung des glücklosen Niederländers van Bommel, übernommen hatte. In der Nachspielzeit hielt VfL-Kapitän Koen Casteels einen Strafstoß von Lucas Alario, der Wolfsburger Maxence Lacroix sah vorher die Rote Karte.
„Wir haben die Analyse des Gegners schon abgeschlossen und stellen uns auf eine starke Leverkusener Mannschaft ein. Wir werden eine Menge Mut brauchen, den Schalter umzulegen. Aber wir sind bereit dazu, weil wir wissen, dass wir uns gegenseitig absichern können“, sagte Kohfeldt vor seinem Debüt, auf das er fünf Monate nach seinem Abgang bei Werder Bremen sichtlich brannte.
Den besagten Schalter legten beide Mannschaften zu Beginn nicht um. Wolfsburg störte das Aufbauspiel der Leverkusener früh. Gute Chancen waren vor 20.132 Zuschauern zunächst Mangelware. Die beste Möglichkeit in einer sehr ruhigen Anfangsphase hatte Ridle Baku, der an Bayer-Kapitän Lukas Hradecky scheiterte (7.). Auf der Gegenseite schoss Kerem Demirbay weit neben das Tor (17.), Amine Adli verzog knapp (21.).
Aus dem Nichts wurde es Mitte der ersten Halbzeit kurz hitzig. Nachdem Jungstar Florian Wirtz mit Renato Steffen zusammengeprallt war, entstand eine Rudelbildung, die Schiedsrichter Deniz Aytekin mit Fingerspitzengefühl und drei Gelben Karten souverän auflöste. Bis zum Halbzeitpfiff kühlten die Gemüter in einem bis dato äußerst ermüdenden Spiel, in dem Kohfeldt in gewohnter Manier durchgehend am Spielfeldrand dirigierte, ganz schnell wieder ab.
Das änderte sich nach der Pause schlagartig. Wolfsburg nutzte die Tiefschlafphase der Werkself eiskalt aus. Erst netzte Nmecha völlig freistehend artistisch ein. Dann landete der Ball nach einem riesigen Chaos im Bayer-Strafraum vor den Füßen von Arnold, der wuchtig einschoss. Von Bayer kam danach weiter deutlich zu wenig, um noch einmal für Spannung zu sorgen.
Text und Fotos: SID
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