Die Entscheidung war unumgänglich und kam nicht überraschend. Erst sollten Geisterspiele den Spielbetrieb aufrechterhalten, doch der Druck auf die Deutsche Fußball Liga (DFL) wurde zu groß. Er sorgte zunächst für die Absage des 26. Spieltages und am 16. März 2020 schließlich für die erste Saisonunterbrechung seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Grund: Das neuartige Coronavirus breitet sich auch in Deutschland immer weiter aus.
Geplant war die Unterbrechung ursprünglich bis zum 2. April. „Das bedeutet natürlich nicht“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert damals zu der Entscheidung, „dass wir ab dem 3. April wieder spielen.“ Und er sollte Recht behalten.
Immer wieder kursieren neue Restart-Termine, die DFL will so schnell wie möglich den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Vor allem, um finanziell angeschlagene Vereine vor der Pleite zu retten. Unter anderem Bundesligist Schalke 04 spricht von einer „potenziell existenzbedrohenden wirtschaftlichen Situation“. Es geht dabei hauptsächlich um Einnahmen aus Sponsoring und TV-Übertragungen.
Im Hintergrund arbeiten in der von der DFL eigens einberufenen Task-Force mehrere Experten an einem Hygienekonzept. Geisterspiele seien ohnehin „in naher Zukunft die einzige Chance“, sagte Seifert. Währenddessen wächst der Unmut in der Bevölkerung. Immer wieder gibt es Kritik an den Plänen der schnellen Bundesliga-Rückkehr. Fußball habe keinen Sonderstatus und in einer weltweiten Pandemie keine Priorität, so die Kritiker.
Die Task-Force arbeitet währenddessen ungehindert weiter. Das Hygienekonzept und der Bundesliga-Restart erhalten anschließend offiziell grünes Licht von der Politik. Exakt zwei Monate nach Verkündung der Saisonunterbrechung kehren die Bundesligen am 16. Mai zum Spielbetrieb zurück. Und das vor allen anderen Top-Ligen in Europa. Anerkennung gibt es dafür aus dem Ausland, so nutzen mehrere Verbände weltweit das Hygienekonzept als Vorlage für die eigene Rückkehr zum Sport.
Bis heute (März 2021) aber herrscht Stille in den Stadien. Lediglich im September und Oktober 2020 hatten wenige Zuschauer zwischenzeitlich wieder Bundesliga-Fußball live verfolgen dürfen. Mit dem erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen war auch das jedoch schnell wieder Geschichte.
Text und Fotos: SID
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