Mainz (SID) – Offensiv harmlos, defensiv anfällig: Borussia Mönchengladbach sucht in der Fußball-Bundesliga weiter nach der Konstanz. Die zuletzt so furios aufspielende Mannschaft von Trainer Adi Hütter musste sich nach einem dürftigen Auftritt beim starken FSV Mainz 05 mit einem 1:1 (1:0) begnügen und verpasste den Sprung auf einen Europacup-Platz.
Die Gladbacher enttäuschten vor allem im ersten Durchgang, führten aber lange durch den Treffer von Nationalspieler Florian Neuhaus (38.). Silvan Widmer (76.) erzielte spät den völlig verdienten Ausgleich für das Team von Bo Svensson, das erneut einen guten Eindruck hinterließ und sich allmählich im oberen Tabellendrittel festsetzt.
Die Gladbacher waren nach der rauschenden Pokalnacht gegen Bayern (5:0) und dem Ligaerfolg gegen Bochum (2:1) mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen angereist. Hütter nahm nur eine Änderung in der Startelf vor und schickte Luca Netz für Lars Stindl aufs Feld, Denis Zakaria meldete sich nach Magen-Darm-Problemen zudem fit.
Vom Schwung der vergangenen Woche war bei Hütters Elf zunächst aber fast nichts zu sehen. Die Gladbacher ließen sich nach einer verspäteten Ankunft durch das hohe Verkehrsaufkommen rund um die Arena von der Heimelf überrumpeln und hatten vor 25.000 Zuschauern große Probleme mit dem leidenschaftlichen Auftritt des FSV. Dazu musste Hütter bereits Mitte der ersten Hälfte Nico Elvedi und Breel Embolo verletzt auswechseln.
Die Mainzer kamen immer wieder gefährlich nach vorne – meist angetrieben vom starken Jonathan Burkardt, der sich längst in den Fokus der Nationalelf gespielt haben dürfte. Der U21-Europameister köpfte den Ball zweimal knapp vorbei (10./23.), dazu brachte er Karim Onisiwo (15.) in eine aussichtsreiche Position.
Fast aus dem Nichts gingen die Gäste in Führung. Neuhaus schob nach einem Patzer von Robin Zentner ein, der einen strammen Schuss von Ramy Bensebaini abprallen ließ. Erst danach steigerte sich Gladbach und kam durch Bensebaini (42.) sowie Marcus Thuram (45.+4) zu weiteren Chancen.
Nach der Pause startete Hütters Team dann aber ähnlich schwach wie im ersten Durchgang. Mainz drängte dagegen nach vorne: Jae-Sung Lee (46./64.), Onisiwo (47.) und Burkardt (51./65.) hatten nach Wiederbeginn beste Chancen auf den Ausgleich, Gladbachs Keepers Yann Sommer parierte aber mehrmals überragend.
Die Borussia schaffte es nicht, das Spiel zu beruhigen. Kontergelegenheiten ergaben sich kaum, auch weil Mainz trotz des hohen Tempos und des kraftraubenden Spielstils den Druck lange hochhalten konnte.
Text und Fotos: SID
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