Freiburg (SID) – Keine Ideen, keine Punkte: Der VfB Stuttgart schlittert in der Fußball-Bundesliga immer tiefer in die Krise. Die offensiv chronisch harmlosen Schwaben verloren das Baden-Württemberg-Duell beim SC Freiburg verdient mit 0:2 (0:1) und geraten damit im Tabellenkeller in immer größere Turbulenzen. Der Rückstand des Tabellenvorletzten aufs rettende Ufer beträgt nun drei Punkte, der Druck auf Trainer Pellegrino Matarazzo wächst langsam.
Der VfB wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und dazu sogar 477 Minuten auf ein eigenes Tor. Ein Eigentor von Hiroki Ito (37.) und ein Treffer von Kevin Schade (71.) entschieden das Spiel.
Die Freiburger siegten im Stile eines Spitzenteams ohne Glanz, aber dafür mit enormer Reife und Abgebrühtheit. Die Südbadener bleiben durch den vierten Sieg in Serie gegen den schwäbischen Nachbarn auf Europapokalkurs.
Freiburg-Trainer Christian Streich hatte sein Team nach dem Kantersieg im Pokal vor dem kriselnden Lokalrivalen gewarnt. „Sie haben natürlich nicht das ganze große Selbstvertrauen. Aber in dem Moment, in dem wir zwei, drei Prozent nachlassen, werden sie aufdrehen“, sagte der 56-Jährige: „Das müssen wir verhindern.“ Dies gelang vor 500 Zuschauern, darunter der ehemalige DFB-Präsident Fritz Keller, anfangs recht ordentlich.
Defensiv stand der SC mit der drittbesten Abwehr der Liga gewohnt stabil, bis auf zwei harmlose Distanzschüsse von Chris Führich (9.) und Sasa Kalajdzic (11.) trat der VfB in Halbzeit eins kaum in Erscheinung.
Doch auch den Breisgauern fehlten zunächst die Ideen, aus den deutlichen Ballbesitzvorteilen entstand kaum einmal Gefahr. Erst nach 25 Minuten zog der Favorit das Tempo an.
Vincenzo Grifo (29.) ließ einen Hochkaräter liegen, Nicolas Höfler (30.) und Maximilian Eggestein (32.) verzogen jeweils knapp.
Dann hatte der VfB Pech, als Schiedsrichter Tobias Stieler nach Videobeweis einen Foulelfmeter nach einem kniffligen Zweikampf zwischen Lukas Kübler und Alexis Tibidi zurücknahm. Nur Sekunden später fälschte Hiroki Ito einen Schuss von Höfler unhaltbar ins eigene Tor ab.
Zur Pause musste dann der Referee getauscht werden, der vierte Offizielle Christian Dingert ersetzte den verletzten Stieler. Auf dem Platz änderte das nur wenig an den Kräfteverhältnissen, das Spiel der Freiburger wirkte weiter deutlich strukturierter.
Die Stuttgarter intensivierten zwar ihre Offensivbemühungen, strahlten aber nur selten Gefahr aus. Die beste Chance hatte Kalajdzic (58.) per Kopf nach einer Ecke.
Die Räume wurden für Freiburg nun immer größer, Schade traf nach einem Konter eiskalt ins kurze Eck.
Text und Fotos: SID
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